Naturhistorisches Museum Nürnberg

Virtuelle Aus­stellung

„Amulett, Talisman, Glücks­bringer“

Donnerkeil und Glocke

NHG Inv. Nr. 2012/461a, 463
Tibetische Mön­che haben heute in der Regel nur einen spär­lichen persön­lichen Be­sitz. Dazu ge­hören die Haupt­kult­gerä­te Vajra und Ghantâ(sanskr.) bzw. Dorje und drilbu (tib.). „j“ wird dabei wie „dsch“ aus­ge­spro­chen, also Vadschra bzw. Dordsche.

Vajra wird häufig mit Donner­keil übersetzt. Er ist die Waffe Indras, ver­gleich­bar mit dem Blitz­bündel von Jupiter. Er symbo­li­siert das Abso­lute, die Wahr­heit, die das Wesen eines Dia­man­ten aus­macht: un­zer­stör­bar, rein und hart. Er wird stets mit der rech­ten Hand ge­hal­ten und ver­körpert in der Medita­tion das männ­liche Prin­zip. Als Sym­bol des Blit­zes, der als Feuer aus dem Him­mel fällt, sollen Vajras ur­sprüng­lich aus Meteo­riten-Eisen ge­fer­tigt ge­wesen sein. Zu­min­dest in Vajras bes­ter Quali­tät sol­len Spuren davon noch mit ver­ar­bei­tet wer­den. Kleine Vajras wer­den gerne als Amu­lett ge­tragen.

Ghantâ ist die wohl­klin­gen­de Glocke. Sie wird aus „kost­baren Me­tal­len“ ge­fer­tigt. Ihr Griff ent­hält oft den Kopf einer Gott­heit endet immer in einer hal­ben Vajra. Sie ver­kör­pert das weib­liche Prin­zip der abso­luten Rein­heit. Sie wird immer mit der lin­ken Hand ge­halten.
Donner­keil

Glocke